ERNST LUBITSCH„In Zeiten wie diesen ... in times like these“ |
Dialog in „Trouble in Paradise“Ernst Lubitsch war einer der größten Filmregisseure Deutschlands und Hollywoods, zu seinen Bewunderern gehörten Billy Wilder, Alfred Hitchcock, Charlie Chaplin, Jean Renoir ...Der Regisseur Ernst Lubitsch wurde am 29.Januar 1892 in Deutschland geboren. Er starb am 30. November 1947 in Hollywood Los Angeles, California, USA. Er drehte über 40 Filme in der Stummfilmzeit in Berlin und ca. 25 Komödien in Hollywood. Nachdem er in Deutschland erste Erfolge als Regisseur gefeiert hatte, zog er in den 20er Jahren nach Hollywood. Dort machte er sich einen Namen als Regisseur von kultivierten, eleganten „Salonkomödien“; deren besonderen Charme beschrieben später Filmkritiker als den „Lubitsch-Touch" "Der LUBITSCH TOUCH ist eine Mischung aus kosmopolitischer Raffinesse und zwinkernden Anspielungen“ Alex Ross The New Yorker August 15, 2022 – „Laughter in the Dark“ „Er und der Aufstieg des deutschen Films, das war fast eins. Durch ihn kam Weltgeltung. Mary Pickford America’s Sweetheart holte ihn sich nach Hollywood. ... Er und sein Erfolg waren Produkte der tobenden brodelnden 20er. Man lebte vom Schein, gefährlich ohne Grund und Boden. Die Unsicherheit machte erfinderisch und erschütterte alte Gewissheiten ... Er war mit seinen Filmen ein Kind der Inflation. Er blieb sein Lebenslang abhängig von Krisenzeiten („In times like these“ Dialog in Trouble in Paradies), sie inspirieren ihn zu seinen besten Filmen. Er profitierte von der Instabilität, er war ein Depressionsgewinnler. Der Boss in seiner Austernprinzessin von 1919 hat alles vielfach, er verkörpert Billionenkaufkraft. (Kapitalismuskritik wie in Triangle of Sadness) Trouble in Paradies konnte in Amerika so impertinent nur entstehen während er Wirtschaftskrise. To be or not to be verdankt seine Entstehung dem großen Diktator ... Jüdischer Slapstick - die Filme haben viel gemeinsam mit jüdischen Witzen in denen der Lust am langen Reden durch den Kurzschluss der Pointe ein meist mehrdeutiges Ende gesetzt wird. Seine Filme sind auskalkuliert jiddisch: geklärt." Frieda Grafe „Lubitsch Filme sind ... verführerisch, sie wecken Wünsche und Lüste. Er demonstriert von innen mit den Mitteln des Kinos, unsere Anfälligkeit für Ansteckung. Er zeigt ganz unverblümt, dass davon das Kino lebt. ... der LUBITSCH TOUCH ist das Unausgesprochenen das jedermann als solches versteht, und er ist eine Inszenierung, gedacht als Falle, fürs Unbewusste ... kein süffisantes, anzügliches Verschweigen. Alles liegt offen zu Tage in Bilder ohne Worte ... Man staunt oder mach lacht laut auf, Augen und Mund weit offen.“ Frieda Grafe ![]() „Lubitsch versteht die Kleider als zweite Haut der Frauen, die überhaupt von der ersten uns ein Gefühl gibt. Die Glanzlichter auf einem Kleid von Travis Baton sind gleichzeitig Hunderte von Signalen, die prekäre Präsenz der Bilder im Kino in Betracht zu ziehen. Es ist im Grunde nicht mehr als ein Moment zwischen Auftauchen und Verschwinden, den Lubitsch mit seinen Filmen zu fassen versucht. Wie Bilder scheinen.“ Frieda Grafe Texte aus: Frieda Grafe Ausgewählte Schriften- Herausgegeben von Enno Patalas -Verlag Brinkmann & Bose ![]() |